Ein Getränkelieferant mit der anderen Sorte

Versteckt in einem Hinterhof in Köln-Zollstock lagern die Limodealer ihre Produkte: Limonaden, Craft Beer und Spirituosen. Das Sortiment des Getränkehändlers umfasst inzwischen mehr als 1000 Artikel. Coca-Cola findet man hier allerdings nicht. Till und Jonathan arbeiten mit kleinen Produzenten zusammen. “Wir unterstützen Nischenprodukte, die Probleme haben in der Gastronomie und im Großhandel Fuß zu fassen.”, erzählt Jonathan. Sie wählen dabei nach Geschmack und Optik aus. Glas geht klar vor Dose. Dem echten Limo-Gourmet schmeckt es aus dem Glas natürlich besser und nachhaltiger ist es ebenfalls. “Kisten lassen sich außerdem viel einfacher stapeln.”, fügt Jonathan hinzu. “Aber generell gilt, wenn uns Ware und Produzent gefallen, probieren wir die Zusammenarbeit aus.”

Mit den Kunden per Du

Echter Kundenservice steht bei Till und Jonathan im Vordergrund. “Wir wollen nicht zu den Händlern gehören, die ihre Ware beim Kunden abstellen und dann direkt wieder weg sind.”, betont Till. “Wir sind mit allen per Du und immer auf der Suche nach neuen Getränken, die zu dem jeweiligen Betrieb passen.” Dazu schleppen die beiden auch schon mal ein paar Probegetränke mit und stellen sie den Gastronomen vor. Eher unüblich unter Lieferanten. “Einer unserer Kunden kriegt von uns das Bier aus seiner Heimat. Das ist für uns zwar nicht wirklich gewinn-, aber dafür kundenbringend.” Der Limodealer liefert schon ab fünf Kisten im Kölner Stadtgebiet. Diese Flexibilität wollen sich Till und Jonathan auch in Zukunft beibehalten. “Lieber fünf kleine Sprinter, als einen großen LKW.”, meint Jonathan. Zu etwa 150 Kunden fahren sie regelmäßig mit Limos von Wostok, Proviant oder Lemonaid im Gepäck. “Von kleinen Cafés über Firmenkantinen bis zu größeren Clubs ist alles dabei.“, erzählt Till.


Ab Sommer im Belgischen Viertel

Am Gottesweg in Zollstock können sich auch Privatleute mit Erfrischungen versorgen. “Es kommen teilweise Leute mit der Bahn, um sich eine Kiste Limo hier abzuholen.”, sagt Jonathan. “Die fragen natürlich immer warum wir nicht in der Innenstadt sind.” Das wird sich in diesem Sommer ändern. Spätestens Anfang Juni eröffnen sie den Limodealer-Kiosk im Belgischen Viertel, dem Szeneviertel Kölns. Mit dem geplanten Mix aus Getränkemarkt und Büdchen wird der Limodealer sicherlich gut zur kölschen Kioskkultur passen.

Im Sommer steht aber noch mehr an. Stolz zeigen mir Till und Jonathan Videos vom Limoloversday im letzten Jahr. Der graue Hinterhof gleicht plötzlich einem Festivalgelände: Freunde, Familien und Kinder sitzen im Gras, genießen die Sonne und trinken - natürlich - Limo. “Wir hatten die Idee den Hof mit Rollrasen auszulegen.”, erzählt Jonathan. “Nachmittags waren Familien da und abends kamen dann Leute zum Feiern.” Mehr als 1500 Gäste tanzten bis tief in die Nacht zur Musik von der Kölner Hiphop-Größe DJ Cem. Der Rasen soll auch in diesem Jahr wieder ausgerollt werden. “Im August ist es vermutlich soweit.”, sagt Till. “Wir freuen uns total darauf!”

Nach dem Interview verlasse ich den versteckten Hinterhof in Köln-Zollstock mit einer Wostok Pflaume-Kardamom in der Hand. Ich glaube der Limodealer hat mich angefixt...


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Autorin

Pia B.

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Illustration von einem Schaf mit einer Kochmütze