„Kinderspielplätze haben mich immer fasziniert“ sagt Torkjell Bauer, Inhaber der Schwarzlicht-Insel in Berlin. Der studierte Bauingenieur entwickelte deshalb schon früh Spielgeräte und gründete 2003 den ersten Indoor-Spielplatz der Marke „Bambooland“. Diverse Kletter-Labyrinthe, Hüpfburgen und Trampolins sorgen hier an Kindergeburtstagen und während nasskalter Herbstferien für reichlich Bewegung. Als Bauer eines Tages von einer Anlage mit Minigolf unter Schwarzlicht hörte, wollte er diese natürlich gleich ausprobieren. Gesagt, getan: Er schnappte sich seine Jungs und fuhr hin. Dort angekommen musste er seine Kinder jedoch enttäuschen, denn der Laden war völlig überfüllt und vor der Kasse bildeten sich lange Schlangen. Ärgerlich für die Söhne, aber Bauer wusste in diesem Moment: „Das ist es“!
Axel von Leitner von CentralPlanner (re) im Gespräch mit Torkjell Bauer (li) von der Schwarzlicht-Insel Berlin
Der Ingenieur und Unternehmer suchte die notwendigen Partner und eröffnete im Januar 2013 die Schwarzlicht-Insel in Berlin-Steglitz. Auf einer riesigen Fläche erleben die Besucher eine psychedelisch anmutende und allein durch UV-Licht beleuchtete Kunstwelt mit 3D-Effekten, bestehend aus Minigolf, Bowling, Laserspielen und Gastronomie. Die phantasievolle Gestaltung und Dekoration in Form von Bildern, Skulpturen oder Fadenkunst ist mit speziellen Farbpigmenten versehen und scheint daher unter Schwarzlicht in den schillernsten Farben zu leuchten. Derlei Baumaterial und Farben gibt es selbstverständlich nicht in jedem Baumarkt. Bauer und die Künstlergruppe „Sinneswandeln“, die das Design der Schwarzlicht-Insel gestaltet haben, mussten deswegen tief in die Trickkiste greifen und einige Stoffe direkt aus China oder den USA beziehen.
„Das Schöne ist, dass sich der originelle Charakter der Schwarzlicht-Insel gleich rumgesprochen hat. Presse und Fernsehen sind auf uns zugekommen und haben berichtet. So brauchten wir kaum Marketing machen“, ergänzt der Inhaber. Abgesehen von einer Groupon-Gutschein-Aktion am Anfang verzichtet Bauer daher auch auf kostspielige Werbemaßnahmen. Die Bilanz dieser Gutschein-Aktion fällt zudem gemischt aus. Der Andrang war groß, aber nicht konstant. Insbesondere kurz vor Ablauf der Gutscheine drängelten sich die Besucher. Dass sich die Verkäufe alleine nicht rechnen würden, war von vornherein klar. Groupon verlangt mindestens 50% Rabatt und streicht vom restlichen Umsatz nochmals 50% ein. Empfehlungsmarketing ist hier das Stichwort. Die Publicity blieb auch nicht ohne Wirkung und so durchlaufen täglich einige hundert Gäste das Reservierungsbuch und die Attraktionen.
Das Publikum reicht von Kindergeburtstagen, über junge Erwachsene bis hin zu großen Firmenfeiern. „Ein Bekannter hat sich für sein Geschäft eine eigene Software programmieren lassen, aber das war extrem kostspielig“. Natürlich merke man, dass CentralPlanner in erster Linie als Gastronomie-Software entwickelt wurde, „aber wir planen auch die Minigolf- und Bowlingbahnen damit, das funktioniert klasse!“ Wie klasse das Gesamtkonzept aufgeht, erkennt man an den Expansionsplänen. Am Tempelhofer Hafen soll in naher Zukunft auf fast 2000 Quadratmetern eine weitere Anlage inklusive Außenfläche entstehen. Man darf also weiterhin gespannt sein auf bemerkenswerte Attraktionen in Berlin. Torkjell Bauer verrät nur so viel: „Auch am neuen Standort ist der CentralPlanner ganz sicher wieder mit von der Partie.“
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