Tradition und Moderne vereint – die Wiener Pfarrplatz Gastronomie

Was ein Heuriger ist? Na, das weiß man doch! In Wien ja, in Köln nein. Aber seit dem Gespräch mit dem Pfarrplatz-Geschäftsführer Clemens Keller möchte ich unbedingt mal einen Heurigen von innen sehen.
Wien ist eine von sehr wenigen Städten, die Wein im Stadtgebiet anbauen. In den Heurigen wird nur dieser regionale Wein ausgeschenkt. “Es gibt da sehr strenge Auflagen.", erzählt Keller. “Es dürfen zum Beispiel keine Trauben aus anderen Regionen dazu gekauft werden." Der Mayer am Pfarrplatz ist noch einer dieser klassischen Heurigen. Dazu gehören die charakteristische Weinverkostung sowie das Buffet mit Schweinsbraten, Käse und hausgemachtem Strudel. Ursprünglich wurden in den Heurigen nur die Getränke an den Tisch gebracht. Im Mayer am Pfarrplatz serviert man inzwischen auch Gerichte aus der Küchenkarte.

Schon Beethoven kannte den Wein am Pfarrplatz

Das Weingut, mit dem alles angefangen hat, trägt ebenfalls den Namen Mayer am Pfarrplatz. Benannt nach dem Mann, der hier im 17. Jahrhundert den ersten Wein kelterte. Auch die alten Wände des Heurigen blicken auf eine lange und spannende Geschichte zurück. Ludwig van Beethoven hat hier gewohnt, Klavier gespielt und an der berühmten 9. Symphonie gearbeitet. “Beethoven hatte viele Wohnungen in der Stadt.", weiß Keller. “Zum einen war er ja Künstler und hatte nicht viel Geld und zum anderen spielte er aufgrund seiner schlechten Ohren so laut Klavier, dass er oft hinausgeworfen wurde." Die Wohnung ist jetzt Teil des Restaurants am Pfarrplatz.



Aber nicht nur im Heurigen wird Wiener Kultur serviert. Der Pfarrwirt ist das älteste Wirtshaus Wiens. Hier kommt die klassische österreichische Küche auf den Tisch: Wiener Schnitzel, Tafelspitz und am Sonntag natürlich ein Sonntagsbraten. “Wirklich noch so, wie es früher mal war.", sagt Keller. Die rund 300 verfügbaren Plätze sind in der Regel gut gefüllt, deswegen sind Reservierungen gerade am Wochenende unverzichtbar. Die Holzveranda ist knapp 150 Jahre alt, im Prälatensaal kann man Stuck an der Decke bewundern und das historische Beethovenzimmer beeindruckt mit gotischen Elementen. Auf den gängigen Bewertungsportalen loben die Gäste vor allem diese Innenausstattung, den Blick über Wien und die Weine. “Die Weinbegleitung bietet durch die beiden eigenen Weingüter so ziemlich das Beste was Wien zu bieten hat und das ist – speziell für einen Weißweintrinker – einfach grandios.", schreibt etwa ein begeisterter Besucher auf Tripadvisor.

Und dann gibt es noch die Buschenschank. Für alle Nicht-Österreicher: Eine – oder auch ein – Buschenschank ist so etwas Ähnliches wie ein Heuriger, allerdings ist der Ausschank saisonal begrenzt. Bei gutem Wetter öffnet der “Mayer am Nussberg" seine Außengastronomie und die kalte Küche. Auf der großen Wiese kann man sich dann zwischen Weinbergen das Bauernbrot mit Wurzelspeck oder Gebirgsschafskäse schmecken lassen.

Traditionelle Küche trifft auf moderne Unternehmensführung

Das traditionsverbundene Unternehmen präsentiert sich online sehr zeitgemäß. Auf den interaktiven Webseiten kann man sich über Gerichte, Veranstaltungen und die Geschichte der Häuser informieren. Die regelmäßig gepflegten Facebook-Seiten verstärken die Marketingpräsenz und der hauseigene Wein kann im Online-Shop bestellt werden. Geschenkgutscheine gibt es auch, allerdings nur auf der eigenen Internetseite. “Wir zahlen keine Provisionen an Anbieter wie Groupon. Jedenfalls nicht, solange wir es nicht müssen.", so der Geschäftsführer.



Die Gastronomie-Betriebe arbeiten mit der digitalen Buchungssoftware CentralPlanner. “In unseren Häusern läuft fast alles über Reservierungen, da wir – Gott sei Dank – sehr gut gebucht sind.", sagt Keller. “Allgemein ist der Österreicher ein Vorsichtiger und reserviert gerne." Um die Gäste auf dem neusten Stand zu halten nutzt Keller ein Newsletter-Netzwerk, über das beispielsweise die Eröffnung der Spargelsaison oder eine der zahlreichen Kultur- und Musikveranstaltungen angekündigt wird.



Keller selbst gehört seit sieben Jahren zum Team der Pfarrplatz-Gastronomie. "Ich habe vorher auch schon in Wien gearbeitet.", erzählt er. “Aber für mich sind unsere Restaurants und Weingüter einfach die schönsten Plätze der Stadt."


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Autorin

Pia B.

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Illustration von einem Schaf mit einer Kochmütze